Moersch MZB Zweibad-Ausgleichsentwickler A - Pulver für 2 Liter
Moersch MZB Zweibad-Ausgleichsentwickler A - Pulver für 2 Liter
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Die Idee der Zweibadentwicklung ist nicht neu, eine Vielzahl
von Rezepturen sind bekannt. Oft war es bisher aber nicht möglich, einen guten
Kontrastausgleich mit hoher Konturenschärfe zu verbinden.
Dieses Problem wird durch MZB jetzt gelöst: Der Entwickler arbeitet deutlich
kontrastausgleichend bei gleichzeitig hoher Konturenschärfe und einem sehr
feinen Korn. Es entstehen harmonisch abgestufte Negative, die sich insbesondere
auch dadurch auszeichnen, dass sie sich ungewöhnlich gut vergrößern lassen.
Der MZB wurde darüber hinaus nicht nur für die Dosenentwicklung sondern auch für
die Schalenentwicklung von Planfilmen konzipiert.
Nicht jeder Photograph ist bereit oder in der Lage nach dem Zonensystem zu
arbeiten, besonders in der Kleinbildphotographie ist das nur bedingt möglich.
Sind die Negativdichten zu hoch, hat das zur Folge, daß die Lichter im Print
nicht differenziert dargestellt werden, wenn gleichzeitig die Schattenpartien
sauber getrennt werden sollen.
Dieses Problem tritt verstärkt bei modernen Emulsionen auf und ist mit
konventionellen Entwicklungsmethoden nur mit verkürzter Entwicklung zu lösen.
Der Nachteil dieser Methode ist eine Empfindlichkeitsreduzierung des Films.
Mit dem MZB wird ein anderer Weg eingeschlagen. Bei Einhaltung der ermittelten
Filmempfindlichkeit wird die Gradationskurve ausschließlich im Bereich der
Lichter gebeugt, bei Anwendung der vorgeschlagenen Zeiten um etwa eine Zone bei
den Hochlichtern. Ohne jetzt näher auf das Zonensystem eingehen zu wollen sei
nur zum besseren Verständnis gesagt, daß ab Zone VII die Kurve leicht abgeflacht
wird. MZB ist dabei so flexibel, dass auch eine noch stärkere Reduzierung der
Negativdichte jederzeit möglich ist, ohne dass ein Empfindlichkeitsverlust
eintritt. Ob dies sinnvoll ist, muss der Photograph selbst entscheiden, denn
meistens befinden sich auf einem Kleinbildfilm auch viele Bilder mit
Normalkontrast. Sinn der Sache ist es, sich bei der Aufnahme nicht um die
tonwertrichtige Wiedergabe sorgen zu müssen.
Zu den besonderen Eigenschaften von MZB zählt seine ausgesprochene Gutmütigkeit
im Hinblick auf Verarbeitungstoleranzen. Insbesondere seine Unempfindlichkeit
gegenüber Temperarturschwankungen sei hervorgehoben, die es ohne weiteres
erlaubt, die Standard-Temperatur des Entwicklers mit 24° festzulegen. So braucht
sich der Verarbeiter, der keine konstante Temperierungsmöglichkeit besitzt,
keine Gedanken zu machen: Es genügt, die beiden Lösungen unmittelbar vor dem
Verarbeiten auf 24° zu temperieren.
Hervorzuheben ist weiterhin, dass der Entwickler einen komfortablen
Überbelichtungsspielraum ermöglicht. Dennoch gilt auch hier: Was an Licht fehlt,
kann auch dieser Entwickler nicht in den Film zaubern.
Im Gegensatz zu den Herstellerangaben, die in der Regel aus Wettbewerbsgründen
eine zu hohe Film-Empfindlichkeit ausweisen, mit der Folge, dass die Negative
wegen der dadurch notwendigen Entwicklungsverlängerung zu steil werden, sind in
der beigefügten Tabelle die exakten Empfindlichkeiten angegeben. Lassen Sie sich
also nicht dadurch irritieren, dass diese Empfindlichkeitsangaben mit den
Herstellerangaben differerien. Meine Angaben beziehen sich in Übereinstimmung
mit den ASA- und DIN-Normen auf einen Empfindlichkeitspunkt von 0,10 logD und
entsprechen daher der effektiven Film-Empfindlichkeit. Wird die Solldichte von
0.12 logD für die Zone I nur knapp verfehlt, wird deshalb eine um eine
Drittelblende geringere Empfindlichkeitseinstellung empfohlen.
Der MZB ist als Pulver für 2x2 Liter Stammlösung konfektioniert. Die Lösungen
sind haltbar, auch in nur teilgefüllten Flaschen für mindestens sechs Monate,
unter Luftabschluß nach vorliegender Erfahrung ein Jahr.
Auch höhere Verdünnungen als die in der Anleitung empfohlenen sind möglich. Die
hieraus resultierende Kapazitätserhöhung wird allerdings auf Kosten des
Kontrastausgleichs erkauft, bei unveränderter Empfindlichkeitseinstellung. Durch
die dann nötige Verlängerung der Entwicklungszeit wird nämlich die
Gradationskurve in den Lichtern begradigt. Ist ein Kontrastausgleich auch bei
höheren Verdünnungen erwünscht, muß die Filmempfindlichkeit um ein bis zwei DIN
reduziert werden. In diesem Fall wird die gesamte Gradationskurve etwas flacher
gelegt.
Für die Rotatiosentwicklung sind beide Lösungen 1+1 zu verdünnen. Wegen der
hohen Agitation bei der Rotationsentwicklung ist ein deutlich ausgeprägter
Kontrastausgleich bei Nennempfindlichkeit nicht möglich.
Bei Verwendung großer Entwicklungsdosen für die Entwicklung nur eines Films kann
die Alkalilösung bei einer Verdünnung 1+2 (als Einmalentwickler) verbraucht sein
ehe die Kapazitätsgrenze der A-Lösung erreicht ist.
Wegen der Reproduzierbarkeit einmal ermittelter Werte wird vorgeschlagen, die
B-Lösung nur einmal oder zweimal zu verwenden. Dies sollte bei kleinen
Lösungsmengen unbedingt beachtet werden. Wird dagegen eine Füllmenge von 700ml
oder mehr für einen Rollfilm benötigt, kann die Arbeitslösung ohne
Leistungseinbuße mehrfach verwendet werden.
Wird die B-Lösung unverdünnt eingesetzt, ist sie mehrfach verwendbar.
Ein Zweitbad mit der Stammlösung wird empfohlen wenn eine leicht erhöhte
Filmempfindlichkeit angestrebt wird.
Einige Filme, wie beispielsweise Acros 100 oder die geringempfindlichen
Efkefilme, benötigen zum Erreichen der Nennempfindlichkeit eine etwas stärkere
Alkalilösung. In diesem Fall darf die Dose nur zweimal pro Minute bei verkürzter
Zeit gekippt werden.
Einbad, also die Mischung von A- und B-Lösung ist ebenfalls möglich, aber nur
dann sinnvoll, wenn kein Kontrastausgleich erforderlich ist. Das günstigste
Mischungsverhältnis liegt dann bei zwei Teilen A : einem Teil B : sechs bis acht
Teilen Wasser.
Ist nur eine der beiden Lösungen verbraucht, können „Nachfüllpackungen“ bestellt
werden.
Weitere Informationen und Anleitungen findet man in unserer Sammlung von technischen Unterlagen.
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